europa dokumentaro

ausgabe 12 * dezember 1999 * issn 1434-4882

und
Antrag auf Aufnahme eines
Europäischen Bürgerrechts
auf kulturneutrale internationale Kommunikation
in die Europäische Grundrechts-Charta

Inhalt der Ausgabe 12

  • Editorial
  • Mitgliederversammlung des Europa Klub
  • Prof. Dr.Selten Ehrenmitglied des Europa Klub
  • Feierstunde 1974 - 1999: 25 Jahre Europa Klub
  • Grußwort des Internationalen Präsidenten von Paneuropa
  • Grußwort der Stiftung Europaverständigung
  • Vor 20 Jahren
  • Berliner November 1999
  • Mitgliederversammlung des Institut für Kybernetik Berlin e.V./GKK
  • Mitgliederversammlung der AIS
  • Ehrung für Prof. Dr. H. Stever
  • Prof. Dr. H. Stachowiak mit dem neuen Preis des IfK/GKK geehrt
  • Sprachen als Spiegel kultureller Vielfalt
  • eEurope: Eine Informationsgesellschaft für alle
  • Impressum
  • Wichtige Adressen im Internet

  • Bürgerrecht auf kulturneutrale internationale Kommunikation


    Editorial

    Nicht nur ein neues Jahrhundert, ein neues Jahrtausend kommt in Sicht. Ein Jahrtausendwechsel nur für den kleineren, abendländischen Teil der Weltbevölkerung.
    Daß unsere Zeitrechnung die richtige ist, vermuten wir nur - Gewißheit haben wir nicht. Deshalb sollten wir auch niemals auf andere Religionen herab-, sondern immer nur zu ihnen heraufblicken.

    Kyosei - Zusammenleben und Arbeiten für das Gemeinwohl. Bei der Verwirklichung dieser  fernöstlichen Philosophie steht die Schaffung einer Gesellschaft im Vordergrund, in der alle Glück und Erfüllung finden, unabhängig von Kultur, Sitten, Sprache und Rasse. Die vielen Ungleichheiten in unserer Welt wie zum Beispiel Handelsdefizite, ungerechte Einkommensverteilung und Umgang mit der Umwelt, stehen der Umsetzung von Kyosei entgegen und müssen überwunden werden. Wir alle müssen die Verantwortung für unser Tun tragen. Durch die Verwirklichung von Kyosei können wir zu einem Ausgleich der Ungleichgewichte und damit zum Wohlergehen der Welt und zum Glück der Menschen beitragen.
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches, erfolgreiches 2000.
    Ihr Siegfried Piotrowski

    Vor 20 Jahren...

     
    ...erschien die europa dokumentaro-Ausgabe 24. Unter anderem wurde darin mitgeteilt, daß im vierten Quartal 1979 die Mitglieder mit den Nrn. 504 - 559 aufgenommen wurden. Von den Neuzugängen entfielen 11  auf Belgien, 3 auf Frankreich, 2 auf Italien, 1 auf Luxemburg, 1 auf Slovenien, 1 auf Kroatien, 1 auf Ungarn, 1 auf die  Tschechoslowakei, 1 auf Brasilien und  2 auf Japan.

     

    Mitgliederversammlung des Europa Klub

    Eingebettet in das VWDS-Symposium "Die Zukunft unserer Sprache" am 23. und 24. Oktober 1999 in Hannover fand am Sonntagmorgen die Europa Klub - Mitgliederversammlung statt.
    Der für 2000 und 2001 gewählte neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
     
    Präsident:
    Honorarprofessor Dr. Siegfried Piotrowski,
    amtierende Vizepräsidenten:
    Dozentin Dr. habil. Vera Barandovská-Frank, Honorarprofessor Dr. Dr. Günter Lobin,
    Vizepräsidenten:
    StR Dietmar Alexa, Professor Dr. habil. Dr. h. c. Helmar G. Frank (zugleich Ehrenpräsident),
    Schatzmeister:
    Manfred Retzlaff,
    Kassenprüfer:
    Wolfgang Bohr, Rechtsanwalt und Dipl.-Psych. Helmut Welger,
    Beirat:
    Professor (AIS) Dr. Werner Bormann (D),
    Hervé Lavenir de Buffon(F),
    Honorarprofessor Dr. Eva Poláková (SK),
    Dr. med. Anil Singhal (D),
    Ing. Mag. Alexandrina Trif (RO),
    Rechtsanwalt und Dipl.-Psychologe Helmut Welger (D).
     

    Nobelpreisträger wird Ehrenmitglied des Europa Klub

    Anläßlich der kleinen Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Europa Klub wurde dessen Mitglied Professor Dr. math. Reinhard Justus Reginald Selten zum Ehrenmitglied ernannt. Damit wurden die großen Verdienste gewürdigt, die er sich in  vielen Jahren um den Europa Klub erworben hat.

    1974 - 1999: 25 Jahre Europa Klub

    Gesellschaft für sprachgrenzübergreifende europäische Verständigung
    Societo pri Lingvolim-Transpasa Europa Interkomprenigo
    Europa Klub
    1974 - 1999
    25 Jahre Europa Klub
    Feierstunde aus Anlaß des 25. Geburtstags
    am Sonntag, 24. Oktober 1999, 12:00 Uhr
    in Raum II 13 im Hochhaus auf dem Continental-Campus
    der Universität Hannover, Königsworther Str. 1
    Programm
    * Grußworte
    * Professor Dr. habil. Dr. h. c. Helmar G. Frank, Paderborn,
       Ehrenpräsident des Europa Klub
       "Rückblick auf das Wirken des Europa Klub von 1974 bis 1999"
    * Professor (AIS) Dr. Werner Bormann, Hamburg,
       "Braucht Europa eine gemeinsame europäische Zweitsprache ?"
    * Professor Dr. Siegfried Piotrowski, Hermannstadt und Hagen,
       Präsident des Europa Klub
      "Das neue Jahrtausend und der Europa Klub"


    (Das Programm zur Feierstunde des Europa Klub)

    Der Mitgliederversammlung, die wie auch das VWDS-Symposium in der Universität Hannover stattfand, schloß sich eine kleine Feierstunde zum 25. Geburtstag an. Die Vorträge werden in die kleine Festschrift zum 25. Geburtstag, die in Vor-
    bereitung ist, aufgenommen.

    Grußwort des Internationalen Präsidenten von PANEUROPA, Dr. Otto von Habsburg zum 25-jährigen Bestehen des Europa-Klubs Paderborn

    "Alle Mitglieder und Mitarbeiter des Europa-Klubs Paderborn möchte ich anläßlich des 25-jährigen Bestehens ihrer Organisation herzlich grüßen. Von allem Anfang an wurde die europäische Idee von Privatpersonen getragen, die bereit waren, sich persönlich für das große Ziel eines geeinten Europa einzusetzen. 1923 war es der junge Graf Richard Couden-
    hove-Kalergi, der um des Friedens willen die paneuropäische Bewegung ins Leben rief und gegen den Trend seiner Zeit  für eine neue Ordnung des alten Kontinentes eintrat.
    Auch heute darf Europas Schicksal nicht den Politikern oder Parteien alleine überlassen werden. Zwar ist es wahr, dass die Vereinigung Europas bereits so weit fortgeschritten ist, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht oder zerstört werden kann. Dennoch hängt vom Einsatz jedes einzelnen viel ab: An uns wird es liegen, ob das Europa von morgen ein abgeschlossener Klub der reichen Nationen sein wird oder  eine wirklich paneuropäische Gemeinschaft aller europäischen Völker. Die Europäische Kommission, der Rat und das Europäische Parlament sind sich zwar mittlerweile einig, dass mit allen zwölf offiziellen Beitrittskandidaten direkte Verhandlungen geführt werden. Doch europäische Kulturnationen wie die Kroaten, die Mazedonier oder die Ukrainer haben noch immer keine Perspektive auf eine Mitgliedschaft bekommen. Für sie müssen wir Anwalt sein.
    In unserer Zeit entscheidet sich weiters, ob das sich zunehmend vereinigende Europa von Zentralismus und  Bürokratismus bestimmt wird, oder ob sich die Vielfalt an Traditionen, Kulturen, Völkern und Volksgruppen bewahren lässt. Das viel zitierte aber leider wenig beherzigte Prinzip der Subsidiarität sollte bei den weiteren Reformen und Vertiefungen unserer Europäischen Union stärker berücksichtigt werden. Dies alles erfordert unseren persönlichen Einsatz. Es liegt an uns, ob das Europa von morgen ein lebenswerter und menschlicher Kontinent sein wird.
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für Ihre wertvolle Arbeit gutes Gelingen!
    Otto von Habsburg"

    (Einen Bericht von Hannes Marcel Bichler über Paneuropa und seinen Internationalen Präsidenten Dr. Otto von Habsburg-Lothringen brachten  wir in unserer Ausgabe 11/1999)
     

    Grußwort der Stiftung Europaverständigung

    Der Vorsitzende des Vorstands, Herr Gerhard Hein, führte aus:
    "Mir wurde die Ehre zuteil, im Namen der Stiftung Europaverständigung e.V. ein Grußwort an die heutige Jubiläums-Versammlung zu richten.
    25 Jahre Vereinsgeschichte sind ein willkommener Anlaß, den Klub zu herausragenden Leistungen zu beglückwünschen, womit ich ganz besonders die erfolgreiche Initiative zur Gründung der Internationalen Akademie der Wissenschaften anspreche. Soviel Kreativität läßt auch für die Zukunft hoffen !
    Geschichtlich betrachtet sehe ich den Klub eingebunden in eine vielhundertjährige europäische Tradition grenzübergreifender Beweglichkeit. Europäische Beweglichkeit im Geist und in der Tat hat - wie wir alle wissen - die Welt verändert.
    Heute befindet sich Europa erneut in einem geschichtlichen, diesmal demokratisch geprägten Gestaltungsprozeß, bei dem die grenzübergreifende Verständigung auf Parlaments- und Regierungsebene eine ausschlaggebende Rolle spielt. Es besteht für mich kein Zweifel daran, daß die europäischen Völker und ihre Regierungen voll hinter dem Ziel stehen, das viel propagierte "Europa der Bürger" zu schaffen. Doch wie können wir jenes Ziel erreichen, wenn den meisten Bürgern die banalsten kommunikativen Voraussetzungen für die Übernahme einer aktiven Rolle bei der Gestaltung europäischen Lebens fehlen ? Bedeutet das nicht, daß ein Handlungsbedarf besteht für die Herstellung von Chancengleichheit auch und gerade im Bereich der innereuropäischen Verständigung ?
    Es ist das große Verdienst des Europa Klub, schon früh Wege und praktische Möglichkeiten zur Überwindung der Sprachgrenzschwierigkeiten in Europa insbesondere auf wissenschaftlichen, technischen, kulturellen und pädagogischen Gebieten sichtbar und erlebbar gemacht und dokumentiert zu haben. Das ist aus meiner Sicht eine Arbeit, deren Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Eine Arbeit, die Grundlagen geschaffen hat, auf denen andere Organisationen - wie z. B. auch die gemeinnützige Stiftung Europaverständigung e.V. - verläßlich aufbauen können.
    Hoffnungsträger für das gelingen einer neuen europäischen Beweglichkeit in Wirtschaft und Gesellschaft sind nicht etwa in erster Linie die europäischen Institutionen. Nein, es sind die europäischen Bürger ! Gerade d i e brauchen als Voraussetzung und Motor für ihr europa- weites und globales Wirken die innovative Veränderung eingefahrener internationaler Kommunikationsgewohnheiten.
    Die Stiftung Europaverständigung e.V., die ich hier vertrete, fordert deshalb die Aufnahme des "Grundrechts auf kulturneutrale internationale Kommunikation" in die in der Ausarbeitung befindliche "Europäische Charta der Bürgerrechte".
    Wir alle brauchen diese neue Kultur der Verständigung, wie sie vom Europa Klub bereits seit langem angestrebt und gelebt wird.
    Ich wünsche dem Europa Klub deshalb von ganzem Herzen für seine Zukunft - für unser aller Zukunft - ein weiterhin erfolgreiches Wirken.
     

    Ehrung fuer Professor Dr. Hermann Stever...

    ... durch das International Institute for Advances Studies in Systems Research and Cybernetics mit dem Outstanding Scholary Contribution Award.
    europa dokumentaro gratuliert dem am Institut für Bildungsinformatik  der Universität Koblenz-Landau lehrenden Prof. Dr. Stever ganz herzlich.
     

    Berliner November 1999

     

    Professor em. Dr. phil. Herbert Stachowiak 
    bei seinem Vortrag: 
    " Grundformen wissenschaftlichen Denkens im Gewand der Kybernetik

     

    Unter dem Rahmenthema "Kybernetische Visionen - (Re)Vision der Kybernetik" veranstaltete das Institut für Kybernetik Berlin e. V. / GKK (das 1999 seinen 35. Geburtstag feiern konnte) vom 26. bis 28. November  an der Humboldt - Universität zu Berlin ein Symposium.
     
    Die Medaille zum neuen Preis

    Die drei Arbeitsgruppen Wissenschaftsorganisation - Organisationskybernetik, Kybernetik des Lehrens - Lehren der Kybernetik und Philosophie der Kybernetik - Kybernetik der Philosophie waren mit anerkannten Referenten besetzt.
    Die herausragenden Symposiumbeiträge sollen in einem Sammelband im Laufe des Jahres 2000 veröffentlicht werden.
    Zum Symposium ist ein umfangreiches Programmheft, das auch  Kurzfassungen der Referate etc. enthält, erschienen. Bei Interesse senden wir es Ihnen gerne zu; fordern Sie es bitte unter Beifügung eines Postwertzeichens in Höhe von DM 3,-- beim
    Institut für Kybernetik Berlin e.V./GKK
    Postfach 27 42
    D- 58027
    an.

    Neuer Preis des IfK und der AIS-Sektion Kybernetik verliehen

     
    Übergabe des Preises durch den Sprecher der Jury

    In einer Feierstunde am Sonntagmorgen, 28. November 1999, wurde erstmals der neue Preis für Gesellschafts- und Organisationskybernetik, Philosophie und Geschichte der Kybernetik  verliehen. Preisträger ist der Kybernetiker und Philosoph Professor em. Dr. phil. Herbert Stachowiak. Das Stiftungsstatut für den erstmals verliehenen Preis, der ab der nächsten Verleihung in "Stachowiak-Preis für..." umbenannt wird, ist im Programmheft abgedruckt.
     
     

    Mitgliederversammlung des IfK / GKK

    Am 27. November fand die Mitgliederversammlung des Instituts für Kybernetik Berlin e.V. / Gesellschaft für Kommunikationskybernetik statt. Der für die Jahre 2000 und 2001 gewählte Vorstand besteht aus Professor Dr. phil. habil. Heinz Lohse (federführender Direktor) und den Honorarprofessoren Dr. Dr. Günter Lobin und Dr. Siegfried Piotrowski.
    Das Protokoll zur Mitgliederversammlung wird in Heft  4/1999 der Grundlagenstudien aus Kybernetik und Geisteswissenschaft (grkg/H) veröffentlicht.
     

    Mitgliederversammlung der AIS

    Auch die AIS - Internationale Akademie der Wissenschaften (Akademio Internacia de la Sciencoj San Marino) e. V., Sitz Paderborn, hatte zu ihrer Mitgliederversammlung anläßlich des Berliner November eingeladen. Das Protokoll finden Sie ebenfalls in grkg/H.
     

    Sprachen als Spiegel kultureller Vielfalt

    Die virtuelle Pressestelle der EU - Kommission teilte am 19. Oktober d. J. mit: 2001 soll Europäisches Jahr der Sprachen werden.
    Die Europäische Kommission will das mit 8 Mio. Euro unterstüzen. Auf lokaler, regionaler, nationaler oder europäischer Ebene werden Informationsaktionen die sprachliche Vielfalt Europas veranschaulichen.
    Mit dieser Initiative wird vor allem das Ziel verfolgt, zu verdeutlichen, welche zentrale Rolle die sprachliche Vielfalt Europas für die kulturelle Identität der Staatengemeinschaft spielt.
    Die Kommission stellte fest, daß Fremdsprachenkenntnisse die persönliche und kulturelle Entfaltung der Unionsbürger bereichern und zu ihren beruflichen Fähigkeiten beitragen.

    Mit dieser Gemeinschaftsaktion wird zum  lebenslangen Erlernen von Sprachen ermutigt. Auf diese Weise knüpft das Europäische Jahr der Sprachen an die Bemühungen im Rahmen des Europäischen Jahres des lebensbegleitenden Lernens 1996 an. Weiterhin bestätigt die Kommission ihr Anliegen, das sie bereits 1995 in dem Weissbuch über die allgemeine und berufliche Bildung formulierte. Demnach sollen langfristig alle europäischen Bürger neben ihrer Muttersprache zwei Gemeinschaftssprachen beherrschen. Die Kommission erhofft sich, daß im Rahmen des europäischen Jahres der Sprachen  Informationen über Sprachunterricht und das Erlernen von Sprachen  gesammelt und verbreitet werden.
     

    Wichtige Internetadressen

    Anmeldung zum Forum
    europaklub@a2e.de
    an den Europa Klub-Nachrichtenverteiler.
    Senden Sie von Ihrer Wunsch-Netzpostadresse aus an
    europaklub-request@a2e.de
    einfach lediglich die betrefflose Mitteilung
    subscribe

    A I S
    http://www.forst.uni-muenchen.de/OTHERS/AIS/

    Europa Klub
    http://www.europaklub.de
     

    europa dokumentaro
    http://www.europa-dokumentaro.de

    IfK/GKK
    http://www.piotrowski.de/siegfried/links.htm

    im Aufbau
    http://www.kybernetiknet.de
     

    eEurope: Eine Informationsgesellschaft für alle

    "Die globalen Veränderungen, die mit der Entstehung der Informationsgesellschaft einhergehen, sind wohl die tiefgreifendsten Veränderungen seit der industriellen Revolution." Mit diesen Worten stellte am 8. Dezember der Präsident der Europäischen Kommission, Romano Prodi, die umfangreiche politische Initiative eEurope vor, die sämtliche Vorteile der Informationsgesellschaft für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar machen soll. Beschäftigung, Wachstum und Produktivität in Europa werden in den nächsten fünf Jahren und den folgenden Jahrzehnten wesentlich von dieser Entwicklung abhängen. Die Bewältigung der resultierenden Veränderungen werde die wichtigste wirtschaftliche und soziale Herausforderung für die Union in der Zukunft darstellen, so der Präsident weiter.

    Die Kernpunkte der eEurope Initiative sind:
    Jeder Bürger, jeder Haushalt und jede Schule, jedes Unternehmen und jede Verwal-tung soll ins digitale Zeitalter und ans Netz geführt werden;

    es soll ein digital mündiges Europa mit einer Unternehmenskultur  geschaffen werden, die zur Finanzierung und Entwicklung neuer Ideen bereit ist;

    der Gesamtprozess soll alle gesellschaftlichen Schichten erfassen, das Vertrauen der Verbraucher gewonnen und der soziale      Zusammenhalt gestärkt werden.

    (aus dem Presseverteiler http://www.newsroom.de +++virtuelle pressestelle der eu-kommission+++)
     

    Wünsche an das Neue Jahr

    Das Neue Jahr sei ein Jahr des Lichtes und des Schaffens !
    Bringe den Menschen die Krone des Lebens. Und lasse die Kronen dieses Lebens menschlich sein.
    Setze dem Überfluß Grenzen. Und lasse die Grenzen überflüssig werden.
    Gib dem Glauben seine Freiheit. Und mache die Freiheit zum Glauben aller.
    Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
    Lasse die Leute kein falsches Geld machen. Aber auch das Geld keine falschen Leute.
    Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit. Und der Wahrheit mehr Freunde.
    Gib den gut Gesinnten eine gute Gesinnung.
    Lasse die Wissenschaften Wissen schaffen, und lasse die, die rechtschaffen sind, auch Recht schaffen.
    Lasse uns nicht vergessen, daß wir alle von Gottes Gnaden sind und daß alle allerhöchsten Menschen Demokraten waren.
    Gib unserem Verstand Herz und unserem Herzen Verstand, auf daß unsere Seele schon hier selig wird.
    Sorge dafür, daß wir alle in den Himmel kommen.
    Aber noch lange nicht  !

    (aus der Bergischen Volkszeitung, anno 1864)
     

    Impressum

    Herausgeber, Chefredaktion und verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
    Siegfried Piotrowski, Postfach 27 42, D- 58027 Hagen, Telefon/Telefax: + 49 (0) 23 31/ 5 15 59,
    mailto: siegfried@piotrowski.de, Internet: http://www.piotrowski.de
    Layout: Daniel Piotrowski, Schultenhardtstr. 27, D- 58093 Hagen
    Copyright © 1996-2000
    All Rights Reserved - Alle Rechte vorbehalten by/für Siegfried Piotrowski
     
     

    Bürgerrecht auf kulturneutrale internationale Kommunikation

    Gesellschaft für sprachgrenzübergreifende
    europäische Verständigung
    Stiftung Europaverständigung e. V.                                                                     Europa Klub e. V.
    Der Vorsitzende des Vorstands                                                                                                                          Der Präsident
    Gerhard Hein                                                                                                                                            Siegfried Piotrowski
    Scheideholzweg 65 A                                                                                                                               Schultenhardtstr. 27
    21149 Hamburg                                                                                                                                                 58093 Hagen
     

    Buero des Bundespraesidenten a.D.
    Herrn Professor Dr. Roman Herzog
    Postfach 86 04 45

    81631 Muenchen
     
     

    Hagen, 1999-01-06

    Sehr geehrter Herr Professor Dr. Herzog,

    wir entnahmen einer Pressenotiz, dass Sie zum Vorsitzenden des Gremiums berufen wurden, das eine Europaeische Grundrechts-Charta formulieren soll. Zu diesem ehrenvollen Amte gratulieren wir Ihnen herzlich und wuenschen Ihnen fuer Ihre Aufgabe eine glueckliche Hand.

    Wir stimmen mit Ihnen darin ueberein, dass schon bei der Entwurfsarbeit auf jede einzelne Formulierung achtgegeben werden muss. Als Organisationen, die sich schon seit vielen Jahren fuer leichtere Verstaendigungsmoeglichkeiten fuer alle Buerger im vielsprachigen Europa einsetzen, fuehlen wir uns aufgerufen, die Formulierung eines diesbezueglichen

    Europaeischen Buergerrechts

    vorzuschlagen.

    Wir,
    das sind die vor 25 Jahren gegruendete
    Gesellschaft fuer sprachgrenzuebergreifende europaeische Verstaendigung,
    Europa Klub e.V.
    und
    die Stiftung Europaverstaendigung e. V.,

    postulieren hierdurch gemeinsam das

    Buergerrecht auf kulturneutrale internationale Kommunikation,

    das wir bei Ihrer Arbeit am Entwurf einer Europaeischen Grundrechts-Charta zu beruecksichtigen bitten.

    Zur Begruendung:
    Wir sind der Meinung, dass das vielsprachige "Europa der Buerger" zur besseren Wahrnehmung von Buergerrechten sowie zur Staerkung des europaeischen WIR-Gefuehls und Gemeinsinns dringend eine buergerfreundlichere Loesung seines Sprachenproblems braucht. Das Sprachen- bzw. Verstaendigungsproblem beruehrt fundamentale Buergerinteressen:

    1. Gleichberechtigung
    Die aktive, demokratische, grenzuebergreifende Teilhabe am "Europa der Buerger", die zur Zeit noch (ueberwiegend nicht vorhandene) Fremdsprachenkenntnissen erfordert, kann und darf nicht Vorrecht fuer eine "Sprachelite" sein und bleiben. Sie ist vielmehr grundsaetzlich und gleichberechtigt auch fuer die weniger sprachenbegabten Buerger zu fordern. Das "Recht auf kulturneutrale internationale Kommunikation" hat nicht zuletzt auch eine soziale Komponente.

    2. Chancengleichheit
    Nicht alle Menschen bekommen in ihrem Leben die praktische Moeglichkeit oder haben die Faehigkeit, zwei oder mehr Fremdsprachen zu erlernen und zu beherrschen. Haeufig genug sind weniger Sprachbegabte sogar besondere Leistungstraeger in unserer Gesellschaft, weil sie Zeit, Kraft und Kreativitaet mehr zum Erwerb ihrer Fachkomptenz und weniger zum Erwerb einer vielseitigen sprachlichen Kompetenz verwenden. Sollen sie keine Chance erhalten, ueber die Sprachgrenzen hinweg wirken zu koennen ?

    3. Effektivitaet
    Fuer ein zukunftsfaehiges "Europa der Buerger" kommt es darauf an, dass sich moeglichst alle Menschen untereinander verstaendigen koennen. Das ist nur zu erreichen, wenn grundsaetzlich alle ueberall in Europa in der Schule dieselbe Sprache als erste Fremdsprache lernen. Mit den gegenwaertigen Regelungen kann ein solches erstrebenswertes Ziel bedauerlicherweise nicht erreicht werden. Selbstverstaendlich ist neben der gemeinsamen 1. Fremdsprache dringend das Lernen weiterer zu foerdern, insbesondere der Sprachen der jeweiligen Nachbarlaender.

    4. Erleichterung
    Bei der Wahl der ersten Fremdsprache ist aus unserer Sicht dringend zu beruecksichtigen, dass der Lernaufwand fuer den einzelnen Buerger (und natuerlich fuer die Bevoelkerungsmehrheit) wesentlich verringert wird.
    Durch die geringere persoenliche Belastung und durch die Lernleichtigkeit soll bewirkt werden, dass in Europa so viele Menschen wie moeglich in die Lage versetzt werden, die 1. Fremdsprache mit grossem Erfolg im praktischen Leben anzuwenden. Es duerfte den meisten Menschen leichter fallen, wenigstens eine Fremdsprache gut zu beherrschen, als sich kompetent in mehreren ausdruecken zu koennen.

    5. Neutralitaet und Gleichbehandlung
    Das europaeische Sprachenproblem laesst sich aus unserer Sicht auf Dauer erfolgreich und ohne Sprachenstreit nur auf kulturneutrale Art und Weise und unter Beachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes loesen. Fremdsprachen lehren und lernen kostet Zeit, Kraft und Geld, auch und gerade Steuergelder. Internationale Kommunikation ist ein bedeutender Wirtschafts-, Kosten- und Wettbewerbsfaktor. Deshalb sollte vermieden werden, dass einzelne Staaten bevorzugt, andere benachteiligt werden.
    Es gehoert zu den grossen Selbsverstaendlichkeiten einer jeden Regierung, dass sie das Funktionieren der innerstaatlichen Kommunikation fuer den Zusammenhalt des Staates auf allen Ebenen durch Unterrichtung der Landessprache(n) an den Schulen sicherstellt. So macht zum Beispiel erst die Unterrichtung von Hochdeutsch die problemlose Verstaendigung zwischen Nordfriesen und Bayern moeglich.

    Analog sehen wir die EU und ihre Mitgliedstaaten in der Pflicht, die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich die europaeischen Buerger trotz der herrschenden und nicht zu beschneidenden Sprachenvielfalt untereinander verstaendigen koennen, und zwar auf die einfachste und wirtschaftlichste Art und Weise, die moeglich ist. Wir meinen, dass die Buerger darauf ein Recht haben - ein Buergerrecht ! Ein Buergerrecht auf "kulturneutrale internationale Kommunikation".

    Dieses Buergerrecht halten wir durchaus auch fuer durchsetzbar:

    Seit mehr als einhundert Jahren beweist zum Beispiel die Internationale Sprache des Dr. Esperanto, dass mit ihr die Ueberwindung von Sprach(grenz)schwierigkeiten auf einfache und wirtschaftliche Art und Weise praktisch moeglich ist. Ende Juli 1999 fand in Berlin ein Esperanto-Weltkongress statt. Annaehernd 3000 Teilnehmer aus 65 Laendern nahmen daran teil.

    Zur Durchsetzung des von uns vorgeschlagenen Buergerrechts sollte nach unseren Vorstellungen Latein oder die Internationale Sprache Esperanto als eine Art "europaeische Hochsprache"  in die Verstaendigungsinfrastrukturen (Schulen, Universitaeten etc.) der europaeischen Laender aufgenommen werden. - Das stellt sicher kein unloesbares Problem dar !

    Im Vergleich zu anderen Fremdsprachen ist Esperanto, davon konnte sich in Berlin jeder der wollte, ueberzeugen, wesentlich schneller, leichter und damit wirtschaftlicher zu erlernen. Ihre Kenntnis erleichtert, wie beispielsweise auch bei Latein, das Erlernen weiterer Fremdsprachen.
    Wer schon als Lehrer befaehigt ist, eine Fremdsprache zu unterrichten, der kann nach einer kurzen Vorbereitungszeit (eine bis vielleicht zwei Wochen) die Internationale Sprache fuer Anfaenger unterrichten und dabei parallel seine persoenliche Sprachkompetenz sehr rasch erweitern.
    Das ist keine Theorie. Jeder kann sich selbst davon ueberzeugen, dass eine solche Vorgehensweise funktioniert. Das Lernen von Latein, auch in einer zu schaffenden vereinfachten Form, dauert laenger.

    Es duerfte keine Utopie sein, die Internationale Sprache Esperanto oder Latein zeitgleich in allen europaeischen Laendern als gemeinsame 1. neutrale, keine andere Sprache diskriminierende Fremdsprache an den Schulen einzufuehren. Ist es nicht
    der EU gelungen, auch den Gemeinsamen Markt und die gemeinsame Waehrung einzufuehren ?

    Wir sind der Ueberzeugung: Sprachgrenzuebergreifende Verstaendigung ist in unserer Zeit ein Grundbeduerfnis der Menschen und ausschlaggebend fuer die Fortentwicklung der Europaeischen Union. Die offizielle Sprachenpolitik der EU darf nicht behindern, sie muss den modernen Erfordernissen zukunftsorientiert angepasst werden. Mit anderen Worten:
    Den Buergern duerfen nicht laenger Moeglichkeiten und Chancen vorenthalten werden, die mit der europaweiten Einfuehrung einer neutralen gemeinsamen Fremdsprache, wie beispielsweise Esperanto oder Latein, verbunden waeren.

    Den Buergern darf auch nicht laenger zugemutet werden, sich international so umstaendlich, zeit- und kostenaufwendig zu verstaendigen, wie bisher. Die Verstaendigungsmoeglichkeit in einer gemeinsamen neutralen Sprache muss zum Allgemeingut aller Europaer werden.

    Wir bejahen das Projekt  der EU-Kommission "2001 soll Europaeisches Jahr der Sprachen werden" ausdruecklich und haben es auch im Mitteilungsblatt europa dokumentaro, Ausgabe Dezember 1999 herausgestellt.  Auch wenn einmal alle euro-
    paeischen Buerger neben ihrer Muttersprache zwei Gemeinschaftssprachen beherrschen sollten, bleibt eine kulturneutrale gemeinsame Sprache Voraussetzung fuer die Oeffentlichkeit der EU, fuer eine gemeinsame Identitaet. Eine Rundfunksendung zu Beginn eines neuen Tages koennte "Guten Morgen, Europa" lauten und jeder Buerger wuerde sie verstehen.

    Wir hoffen, sehr geehrter Herr Professor Dr. Herzog, dass unsere Gedanken in den Entwurf einer Europaeischen Grundrechts-Charta einfliessen werden und sehen Ihrer Stellungnahme mit grossem Interesse entgegen.

    Im Mai werden  unsere Vereinigungen in der Universitaet Hamburg im Rahmen der Europa-Woche 2000 einen Vortragszyklus zu dem hier angesprochenen Thema veranstalten. Zur Darlegung Ihrer Sichtweise laden wir Sie, oder einen von Ihnen benannten Referenten, ganz herzlich ein.

    Mit freundlichen Gruessen

    fuer die Stiftung Europaverstaendigung                              fuer den Europa Klub                                                                       (Gerhard Hein)                                                                 (Siegfried Piotrowski)