Piotrowski

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ausgabe nr. 15
oktober 2000
issn 1439 - 216X

            

Inhalt

  • Editorial
  • Vor 22 Jahren...
  • Nachrichten-Rückblick
  • Vergeblich gekämpft
  • Schulen ans Netz
  • Verein Deutsche Sprache
  • Computer Sokratiker - eine Rezension
  • Ein Beitrag von Christian Gizewski zur "Rechtschreibreform"
  • Europäische Medientagung
  • Die Verschiedenheit von Kulturen und das Sprachproblem - Mitgliederversammlung des Europa Klub
  • Auszug aus dem Protokoll der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Kybernetik
  • Foren und Internetadressen
  • Impressum

  • frühere europa dokumentaro - Ausgaben
     
    Vorankündigung

    "Kybernetik steckt den Osten an -
    Wiener's Ideen in Osteuropa und der DDR"

    lautet das Thema eines Workshops am Freitag, 10. November 2000, Beginn 10:00 Uhr, 
    im Harnack-Haus, Ihnestr. 16-20, 14195 Berlin
    (Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.), 

    Das endgültige Programm finden Sie ab 15. Oktober auf: http://www.kybernetiknet.de

    Editorial

    Sieben Kapitel mit 53 Artikeln umfaßt der Entwurf eines Wertekatalogs, der möglicherweise als Entwurf einer späteren „Europäischen Verfassung“ anzusehen ist.
    Der Entwurf der Charta beschäftigt sich mit der Würde, den Freiheiten und der Gleichheit der Menschen in Europa, mit der Solidarität, den Bürger- und Justiziellen Rechten sowie Allgemeinen Bestimmungen.
    Wieder wird bewußt über das von der Stiftung Europaverständigung und der Gesellschaft für sprachgrenzübergreifende europäische Verständigung (Europa Klub) eingeforderte Bürgerrecht auf kulturneutrale internationale Kommunikation hinweggegangen.
    Artikel 22  mit der Überschrift 'Vielfalt der Kulturen, Religionen und Sprachen' hat lediglich zum Inhalt: „Die Union achtet die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Sprachen.“

    In diesem Zusammenhang ist das vor 22 Jahren vom Europa Klub verabschiedete Memorandum nach wie vor von großem Interesse. Ein zukunftsfähiges „Europa der Bürger“ setzt voraus, daß sich möglichst alle Menschen untereinander verständigen können. Das ist nur mit einer für alle verbindlichen „ersten Fremdsprache“ erreichbar.

    Die verfehlte „Rechtschreibreform“ ist den Bürgern nach wie vor ein Ärgernis. Einen wichtigen Beitrag dazu von Dr. Christian Gizewski, Professor für Alte Geschichte an der TU Berlin,  finden Sie in dieser Ausgabe.

    Ihr Siegfried Piotrowski

    Vor 22 Jahren...

    ..berichtete europa dokumentaro in der Ausgabe  20, Oktober bis Dezember 1978:

    „Das Kommunikationsproblem als Nerv des europäischen Einigungswerks begreifen"

    Das bei der Jahreshauptversammlung in Paderborn am 25. November 1978 beschlossene Kurzmemorandum der Gesellschaft für sprachgrenzübergreifende europäische Verständigung (Europa Klub) e. V. stellt die Haltung zum Kernproblem des Europäischen Einigungsprozesses in der Öffentlichkeit klar. Es lautet:
    Der Europa Klub bemüht sich, durch Erarbeitung konstruktiver Einzelvorschläge wie durch Verwirklichung eigener Projekte zum europäischen Einigungsprozeß beizutragen, und zwar
    - sowohl im Bereich der Forschung und Entwicklung,
    - als auch im Bereich der Erziehung und Bildung,
    - als auch im Bereich der kulturellen und zwischenmenschlichen Begegnung.

    Wir halten die europäische Einigung nur für wünschenswert, wenn sie mit friedlichen Mitteln erfolgt und
    allen beteiligten Völkern Freiheit, Gleichberechtigung und die Wahrung ihres kulturellen Erbes gewährleistet.
    Ein solches europäisches Einigungswerk kann keinen langen Bestand haben, wenn nicht wirksame Verfahren der innereuropäischen  Kommunikation durchgesetzt  werden. Es muß begreiflich gemacht werden, daß die Sprachpolitik daher ein Nerv der Europapolitik ist.
    Die europäischen Völker haben statt der vielfältigen und komplizierten nationalen und regionalen Maße das einheitliche und einfache metrische System durchgesetzt. Sie setzen heute neben den weiterbestehenden nationalen Währungen eine europäische Parallelwährung durch. Sie werden künftig das Problem der Kommunikation über die fortbestehenden innereuropäischen Sprachgrenzen hinweg durch die Durchsetzung einer modernen, gemeinsamen Zweitsprache lösen.
    Der Europa Klub ist keine Esperanto-Gesellschaft, denn er beschäftigt sich weder mit der Rolle der Internationalen Sprache als Träger einer eigenständigen internationalen Kultur, noch ist es seine Aufgabe, die einzelnen Festlegungen zu verteidigen, die das Fundament der Internacia Lingvo Esperanto bilden. Wir sind jedoch andererseits frei von den Vorurteilen, die insbesondere in Deutschland noch gegen eine vernünftige Sprachplanung allgemein und vor allem gegen die Internationale Sprache als die einzige, in vielerlei Hinsicht „lebende“ Plansprache bestehen. Der Europa Klub anerkennt vielmehr die Tatsache, daß die Internationale Esperanto-Bewegung - die hinsichtlich Zielsetzung, Dauer und Beteiligtenzahl größte Bürgerinitiative und zugleich das größte Experiment  der Menschheitsgeschichte- unbestreitbar nachgewiesen hat, daß eine vernünftig geplante Sprache allen Ansprüchen voll gerecht werden kann, die an eine gemeinsame Verständigungssprache über bestehende Sprachgrenzen hinweg gestellt werden können. Aus wissen-
    schaftlichen, pädagogischen und politischen Gründen kann weder das Englische noch Französische noch das Deutsche die Rolle einer gemeinsamen europäischen Verständigungssprache spielen, auch nicht zwei dieser Sprachen oder alle drei gemeinsam. Der Europa Klub warnt daher nachdrücklich Kulturpolitiker und Europapolitiker, eine darauf abzielende Sprachpolitik trotzdem - unter dem Einfluß von Beratern ohne einschlägige Sachkompetenz und von Lobbyisten für Sonderinteressen - offen oder versteckt zu unterstützen und dadurch eine sachliche Prüfung der angebotenen Lösungen des europäischen Kommunikationsproblems zu unterlaufen.



    Nachrichten-Rückblick

    Vergeblich gekämpft

    An der Humboldt-Universität Berlin (HU) sind die Tage der Humanontogenetik endgültig gezählt. Mit dem Eintritt von Prof. Karl-Friedrich Wessel in den Ruhestand wird der bundesweit einzigartige Arbeitsbereich Ende September aufgelöst. Dies bestätigte der designierte HU-Vizepräsident Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth. Die Auflösung sei Folge der Evaluierung, die Wessel im Februar mit einem Hungerstreik durchsetzte.
    Quelle: DUZ 17/2000

    Schulen ans Netz: Österreich an der Spitze ?

    Die österreichische Bildungsministerin Elisabeth Gehrer zog für die Vernetzungen der Schulen in Österreich eine positive Bilanz: 61 Prozent der Schulen seien an das Internet angeschlossen, womit Österreich bei der Schulvernetzung laut Gehrer „an der Spitze“ liege.
    Bisher seien mehr als 800 Millionen österreichische Schillinge für die Ausstattung der Schulen mit Computern und Internet-Zugängen ausgegeben worden. Die verpflichtende Weiterbildung von Lehrern liege der Ministerin besonders am Herzen.
    Quelle: Internet World, 2000-09-04

    Verein Deutsche Sprache...

    ...nennt sich der Verein zur Wahrung der Deutschen Sprache seit seiner Mitgliederversammlung vom 15. April 2000 in Dortmund. Nicht alle Mitglieder des Vereins sind der Meinung, daß die Namensänderung den Vor-
    schriften des Vereinsrechts entsprechend zustande gekommen ist. Gegen die Namensänderung wurde deshalb Klage vor dem Amtsgericht Dortmund erhoben.
    Quelle: ppi
     

    Folgende Rezension erschien in der taz...


    Computer-Sokratiker

    Eine Einführung per Audio-CD in die Thesen des luziden Informatikphilosophen Gotthard  Günther

    "Hutzelig" soll Gotthard Günther gewesen sein. Als Skifahrer und Segelflieger war er  Spezialist für Fortbe-
    wegung auf gleitenden Grundlagen. Dabei muß es ihm in Fleisch  und Blut übergegangen sein, daß es die Umgebungen - oder philosophisch gesagt, die Kontexte - sind, die über Gelingen oder Nicht-Gelingen einer verfolgten Methode  entscheiden. Die Theorie der Rechenmaschinen war für ihn eine wissenschaftlich plausible Möglichkeit, die Grenzen zwischen Geistes- und Ingenieurwissenschaften aufzuheben. Der Begriff Kybernetik bezeichnet diese neue Einheitswissenschaft der  Steuerungsmechanismen und logischen Verschal-
    tungen von Menschen, Computern und  Systemen überhaupt.

    Die Audio-CD "Lebenslinien der Subjektivität" ist nun eine Gelegenheit, die Thesen des ungewöhnlichen Philosophen kennenzulernen, durch schlichtes Zuhören. Dabei  entdeckt man, wie Günther Science-Fiction-
    Literatur, Standortfragen und Hegels Logik zusammendenken konnte.
    Heinz von Förster, Günthers berühmterer Kollege, ist ebenfalls auf der CD zu hören. Er schildert knapp seine erste Begegnung mit dem deutschen Emigranten, der 1900 in Schlesien geboren wurde, über Südafrika in die USA floh, in den Siebzigerjahren nach Deutschland zurückkehrte und 1984 in Hamburg starb. Von Förster faßt Günthers Idee der kontexturalen Logik bündig zusammen. Üblicherweise spekuliere die Logik abstrakt über den Wahrheitsgehalt von Sätzen und nehme dazu trockene Beispiele wie "Sokrates läuft". Günther gehe nun davon aus, daß der logische Wert eines Satzes nicht abstrakt entschieden werden kann. Es müsse zunächst gefragt werden, ob jemand überhaupt wissen möchte, daß Sokrates läuft. Diese Frage sei nicht generell mit Ja oder Nein beantwortbar.

    Das bedeutet für Günther jedoch nicht, daß man die traditionelle philosophische Literatur beiseite lassen kann. Für ihn bietet gerade die Philosophie Hegels und Kants einen gewissermaßen deutschen Standortvorteil. Nach Günther sind Fragen der Kybernetik bereits bei beiden vorgedacht, und deshalb kann jeder aufmerksame Leser ihrer Schriften am Bau von Rechenmaschinen mitwirken. Diese Überzeugung trägt Günther 1965 unter dem beeindruckenden Titel "Transzendentalphilosophi- sche   Grundlagen der Kybernetik" vor und drückt die
    Sorge aus, daß die deutsche Gelehrtenrepublik diese Chance verstreichen lassen könnte. Wie richtig sein Verdacht war, erkennt man, wenn nun - 35 Jahre später - die Aufholjagd Deutschlands und Europas gegenüber der US-amerikanischen    Informationswirtschaft beginnen soll.

    Im Booklet der CD sind Buchumschläge der Science-Fiction-Romane "Ich, der Robot", "Der unglaubliche Planet" und "Wing 4" abgebildet. Denn Günther beherrschte außer dem Werkzeug philosophischer Begriffe auch die Klaviatur populärer Formulierungen: 1951 fungierte er als Herausgeber der "Weltraum-Bücher" im Rauch-Verlag in Düsseldorf. Als solcher war er überzeugt, daß die Konzepte der automatischen Steuerung von Maschinen nicht als "fertige Daten" in das allgemeine Bewußtsein dringen, sondern zunächst als mythologische und phantastische Bilder ihre Bahn nehmen.

    Heikel ist manchmal die sinnliche Vermittlung Günthers. Einigen Tracks der CD liegen private Aufnahmen zu Grunde, die mit einem schlichten Kassettenrekorder aufgezeichnet worden sind. Der Kontext des Gesprächs - ein naher Flughafen und  Geräusche aus der Nachbarschaft - kommt hier vernehmlich zur Geltung, zugleich  wird die Vergänglichkeit der magnetischen Speichertechnik deutlich. Von zahlreichen  Kassetten und Originaltonaufnahmen Günthers sind nur noch wenige mehr schlecht als  recht abspielbar. Der Großteil wird wahrscheinlich für immer verloren sein. Das ist  tragisch, weil Günther neben den bekannteren Pionieren der Computertheorie wie Shannon, von Neumann und Wiener die Nachwelt beschäftigen wird. Spätere Generati-
    onen werden fragen, warum man ausgerechnet im multimedialen Zeitalter so  wenig Wert auf die Konser-
    vierung der technischen Aufzeichnungen gelegt hat, mit  denen die Computer-Sokratiker ihre Gedanken fest-
    hielten.

    Günthers wissenschaftlicher Nachlaß befindet sich in der Staatsibliothek Preußischer Kulturbesitz sowie im Gotthard-Günther-Archiv an der Universität Salzburg.
    Vielleicht sind dort noch Bemerkungen zur digitalen Spaltung der Gesellschaft zu entdecken und anderen Themen, die die aktuelle Standortpolitik bestimmen. Bei Beratungen über die deutsche Computerkreativität können Dokumente aus Günthers Hinterlassenschaft noch immer mit wohl überlegten und langfristigen Perspektiven dienlich sein.

                        Nils Röller
    Gotthard Günther:
    "Lebenslinien der Subjektivität", Audio-CD, 77 Min., supposé, Köln  2000, 38,-- DM
     
     

    Ein Beitrag zur"Rechtschreibreform"

    Nach dem Zusammenbruch der Einheitsfront von Medien und Staat in Sachen 'Rechtschreibreform'
    (Sommer 2000):
    Auf freiwilliger Organisation und negativer  Sprachschutzgesetzgebung beruhende umfassende Sprachpflege der   traditionellen deutschen Alltags- und Kultursprache als Alternativmodell?

    Nachdem im August des Jahres 2000 die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' zur konventionellen Rechtschreibung zurückgekehrt ist, nachdem mittlerweile (Sept. 2000) ca. 60 Publikationsorgane im deutschsprachigen Raum festgestellt werden können, von denen ein Teil von Anfang an die sog. 'Rechtschreibreform' nicht mitgetragen und ein anderer Teil es der 'FAZ' nachgetan hat
    (siehe etwa: http://members.aol.com/_ht_a/jfrieling9166379/index.htm)
    und nachdem schließlich verschiedene aktuelle Meinungsumfragen in der Bevölkerung - unabhängig von der Anlage der Befragung - heute wie zur Zeit ihrer Einführung - einen sehr hohen Ablehnungsgrad gegenüber der 'Rechtschreibreform' ausweisen, fragt sich, wie eine zeit- und verfassungsgemäße Entwicklung der deutschen Schriftsprache künftig organisiert werden kann. Denn es ist nun deutlich geworden, daß die Rechtschreibre-
    form' in der gegenwärtigen Form eines obrigkeitlich-medialen, gesellschaftsweit angelegten kulturellen Oktrois keine dauerhafte Perspektive mehr hat.

    Zugleich stellen sich andere Fragen der Entwicklung der deutschen Kultur- und Alltagssprache in unserer Zeit, vor allem im Verhältnis zu dem vielfach als internationale Verkehrssprache fungierenden Englisch-Ameri-
    kanischen. Nicht nur im deutschen Sprachraum, sondern auch in den benachbarten Ländern sind sie generell als Probleme der Wahrung sprachlich-kultureller Tradition und nationalen Selbstverständnisses deutlich gewor-
    den, wie etwa die Sprachschutzgesetze Frankreichs und Polens zeigen.

    Es gibt einen gewissen Zusammenhang beider Fragen in ihrer Genese und auch in den für sie - bei Wahrung einer freiheitlichen demokratischen Verfassung- in Frage kommenden Lösungsansätzen. Bei der sog. 'Recht-
    schreibreform' handelt es sich der geistesgeschichtlichen Tradition nach um einen rationalistischen Ansatz ge-
    planten Eingriffs in gewachsene- hier sprachliche - Traditionen, dem politischen Selbstverständnis nach um eine in einer freiheitlichen Demokratie seltsam erscheinende und eigentlich verfassungswidrige Verbün-
    dung medienoligarchischer,  obrigkeits-staatlicher und expertokratischer Momente gegen den statistisch offenkundigen Mehrheitswillen der Bevölkerung. Und bei der gegenwärtigen, durch politisch geplante und forcierte wirtschaftliche, kulturelle und nicht zuletzt technologische Austausch- und Kooperationsprozesse inter-
    nationaler Dimension initiierten partiellen WortschatzAnglisierung im Deutschen geht es um die - großenteils wohl nicht dauerhafte - Rezeption fremdsprachlicher Wortrudimente, deren spezielle Bedeutungen der deutsch-
    sprachigen Bevölkerung in ihrer Mehrheit sprachlich im Ergebnis ebenso undeutlich und fremd bleiben wie das Lateinische oder Französische der breiten deutschsprachigen Bevölkerung früherer Sprach- und Kultur-
    epochen.

    Bei dieser Ausgangslage läßt sich das Interesse der heutigen breiten deutschsprechenden Bevölkerung an Fragen der Schrift- und Sprechsprache etwas vereinfacht so formulieren:

    a) vom Staat oder anderen maßgeblichen Stellen nicht tatsächlich oder gar rechtlich mit sachlich letztlich völlig unnötigen Lernanforderungen belastet zu werden, was den Erwerb 'neuer Schreibregeln' betrifft,

    b) im Behörden- und Alltags-geschäftsverkehr des deutschen Sprachraums mit einer einzigen Sprache, nämlich der traditionellen deutschen Umgangssprache, alle üblichen und insbesondere alle wichtigen Verständigungsakte und Erklärungen passiv verstehen und aktiv vornehmen zu können.

    Beides sind, was die Alltagssprache betrifft, m. E. in jeder Hinsicht gerechtfertigte, allen andersgerichteten, denkbaren oder schon tatsächlichen, kultur- und sprach-politischen oder rein ökonomischen Zielsetzungen gegenüber vorrangig zu berücksichtigende Interessen.
    Was die geisteskulturellen Traditionen einer deutschen Bildungssprache betrifft, so gibt es auch hier ein ausgeprägtes Interesse unter den darin etwa tätigen Literaten, Wissenschaftlern, Lehrern oder Journalisten daran, die hochleistungsfähigen und historisch eigenwertigen Ausdrucksmittel der deutschen Bildungssprache in allen Bereichen ihrer Berufstätigkeit und ihres geisteskulturellen Engagements zumindest zur Verstän-
    digung im deutschen Sprachbereich uneingeschränkt nutzen zu können. D. h.: sie wollen zumindest dort nicht auf die Ausdrucksmittel einer - in aller Regel von ihnen nur teilweise beherrschten - internationalen Verkehrssprache wie des Englischen beschränkt  werden, sei es faktisch, sei es gar rechtlich.

    Und schließlich gibt es, was die Sprache ganz allgemein betrifft, in einer freiheitlichen Demokratie ein nicht auf bestimmte Interessen- oder Berufsgruppen oder Sozialschichten beschränktes, breites politisches Interesse des Volkes daran, daß weder der Staat in politischen Beschlußverfahren noch erst recht einflußreiche wirtschaftlich-mediale Instanzen in unzulässigen privatrechtlich basierten Sprachregelungsverfahren bestimmenden Einfluß darauf nehmen können, was und wie in der Öffentlichkeit gesprochen und geschrieben werden darf. Es kann in einer wirklich freiheitlichen Demokratie keine Legitimation einer obrigkeitlichen oder gar einer medial-oligokratisch bestimmten Sprachregelungspolitik geben, die - sei es für eine Sprachgemein-
    schaft  i. S. einer Gesamtheit muttersprachlich Sprachkompetenter, sei es für ein Staatsvolk - verbindliche Sprach- und Schriftsprachregelungen durchzusetzen versucht.

    Gesetzt den Fall, irgend jemand beabsichtigte, eine definierte Gesamtheit von Sprachteilnehmern auf allge-
    meinverbindliche oder zumindest allgemeinwirksame Sprachregelungen zu verpflichten oder festzulegen, dann wäre er vor die Frage gestellt, wie er dies legitimieren kann. Wäre er dazu praktisch oder grundsätzlich nicht in der Lage, ergäben sich tiefgreifende Legitimationsmängel eines etwa dennoch durchgeführten Sprachrege-
    lungsvorhabens. Das zeigt sich deutlich schon an folgenden rein verfahrensbezogenen Fragen, die man bei Sprachre- gelungsbeschlüssen, die politisch- grenzüberschreitend Bindewirkungen entfalten sollen, notwendigerweise stellen und dann auch befriedigend beantworten müßte:

    -Wer gehört zur (rein sprachlich definierten) Sprachgemeinschaft?

    -Welche Mehrheitsverhältnisse unter den Regelungsbetroffenen sollten für einen 'gültigen Beschluß' maßgeb-
    lich sein?

    -Wer wäre befugt, diese Maßgeblichkeit in einem 'Beschlußvorverfahren' festzulegen?

    -Wer wäre aus welchem Grunde berechtigt, einen 'Beschluß' irgendwelcher Mehrheiten - oder gar Minderhei-
    ten, wie bei der sog. 'Rechtschreibreform, mit der wir es im Augenblick noch zu tun haben - mit welchen Sanktionen durchzusetzen?

    -Zu guter Letzt: Mit welchem Recht dürften überhaupt Mehrheiten oder gar Minderheiten ihre Vorstellungen von 'richtiger Sprache' (langage), d. h. dann die von ihnen für richtig befundenen Sprachregelungen, d. h. dann auch ihre darin allzu oft implizierten Denkvorschriften und Denkverbote, andersdenkenden und -sprechenden Teilnehmern an einem bestimmten  objektiven Sprachsystem (langue) vorschreiben?

    Nicht eine Vereinfachung, sondern vielmehr eine Verschärfung erführen diese Fragen noch, wenn sie auf die 'politische Gemeinschaft eines Staatsvolkes', also etwa auf das Staatsvolk der deutschen Bundesrepublik bezogen würden.

    Sollten innerhalb eines parteienstaatlich-parlamentarische Systems knappe Mehrheiten in politischen Beschlußorganen,    die aus allgemeinen Wahlen mit sehr hoher Wahlenthaltungsrate hervorgegangen sind (z. B. ca. 56 % Wahlenthaltung bei den Europa-Wahlen d. J. 1999), sollten also die Repräsentanten faktischer Bevölkerungsminderheiten politisch   darüber bestimmen dürfen, was die Mehrheit des Wahlvolkes - und erst recht der deutschsprechenden Bevölkerung - sprachlich tun und lassen soll? Selbst wenn es heute in der Bundesrepublik wirkliche politische Mehrheiten gäbe, dürften diese überhaupt eine solche orwellsche Macht (Stichwort 'newspeak') haben?
    Sollten- nicht minder abstossend und real bedrohlich - in dieser Hinsicht politisch überhaupt nicht legitimierte, der  Sprachtradition und anderen berechtigten nationalen Traditionen gegenüber vielfach offenkundig indiffe-
    rente  Wirtschaftsinteressen auf den üblichen Lobbyistenwegen oder über privatrechtlich verfaßte, 'globalisiert' agierende mediale Volksbeeinflussungsorgane einer verfassungsrechtlich kaum eingegrenzten 'Vierten Gewalt' faktisch maßgeblichen Einfluß gewinnen dürfen (z. B. über einen 'Beschluß' wie den 'der Nachrich-
    tenagenturen' im Herbst 1998)?

    Unser Staat verdient durchaus Loyalität - allerdings nur insoweit, als er die Dinge angemessen regelt, deren Regelung ihm auch zusteht. Bestimmte Dinge fallen m. E. naturrechtlich nicht in seine Regelungskompetenz. Das gilt insbesondere für die Regelung des privaten und auch des öffentlichen Denkens und Sprechens. Nur in Sonderbereichen wie dem der Kindererziehung - und auch hier nur sehr begrenzt - steht ihm die Regelung des Denkens und Sprechens nicht völlig freier Bürger zu,  jedenfalls aus Sicht eines bisher gültigen freiheitlichen Verfassungsverständnisses. Noch weniger ist die Regelung des Denkens und Sprechens Sache irgendwel-
    cher national oder global agierender Oligarchien. Einem Staat gegenüber, der in dieser Hinsicht aus pragmatischen Gründen im Ergebnis - wie m. E. u. a. schon die Beschluß- und Manipulationsvorgänge im Zusammenhang mit der sog 'Rechtschreibreform' zeigen - nicht geistig freiheitsbewußt zu handeln und Freiheiten zu wahren in der Lage ist, verdient in diesem Punkte intensives Mißtrauen und muß ggf. mit dauerhaften illoyalen Gegenaktionen rechnen. Bei verschiedenen gegenwärtigen Vorgängen der politisch geplanten Einflußnahme auf die allgemeine Umgangssprache einschließlich der Schriftsprache handelt sich m. E. um nicht mehr und nicht weniger als um die seit einiger Zeit forcierte Entwicklung 'weicher' Herrschafts-
    techniken, die die an sich freien und mündigen Bürger zu Erziehungsobjekten irgendwelcher Leute herabwürdigen, die sich möglicherweise noch als 'demokratische Eliten' mißverstehen und legitimiert glauben, auf verschiedenen wichtigen außen-, militär-, kultur- und wirtschaftspolitischen Feldern eine Politik machen zu dürfen, von der sie wissen, daß sie keinen Rückhalt in der Bevölkerungsmehrheit hat.

    Gewiß gibt es sachlich und auch aktuell lösungsbedürftige, die Allgemeinheit betreffende Probleme der Sprachpraktikabilität, der Sprachkultur, ja der Sprachmoral . Sie sind unterschiedlicher Art und müssen ebenso gelöst werden. Dabei spielen intellektuelle Spezialisten oder kulturell engagierte Geistesarbeiter, d. h. ausge-
    sprochene Minderheiten, eine notwendige und wichtige Rolle. Sie müssen und können ihren Beitrag zur allgemeinen Sprachentwicklung im Wege der allgemeinen Meinungsbildung, an der sie kompetent teilnehmen, angemessen leisten. Ihnen muß jedoch jede Form der Durchsetzung u. U. dauerhafter und tiefgreifender Sprachnormen aus dem Rechte des besser, weil etwa wissenschaftlich Wissenden verwehrt bleiben, schon deswegen, weil in der Wissenschaft zumindest in so komplexen Fragen wie der Planung ganzer Sozial- oder Sprachsysteme schärfster Scharfsinn begrenztester Begrenztheit unmittelbar benachbart zu sein pflegen. Dafür gibt es eine Vielzahl überzeugender historischer Beispiele.

    Erst recht gilt dieses Mißtrauen - ebenfalls historisch begründbar - dem sprachbezogenen Sachverstand und dem kulturbezogenen Weitblick der vielen sprachkulturell nicht Vorgebildeten, die zeitweilig in Politik oder Wirtschaft den Ton angeben.

    Noch wichtiger aber als all dies ist als Einwand gegen oktroyierte Sprachpflege ein Grundgedanke freiheitlicher Volksherrschaft, der gerade in 'unserer Zeit', die sich ständig als so 'demokratisch' bekennt, m. E. wieder eine - historisch nicht ganz neue - völlig unideologische, praktisch- politische Bedeutung anzunehmen beginnt:
    Das hohe Gut einer politisch und medial uneingeengten und unkontrollierten Geistesfreiheit schließt staatliche Regelungstätigkeit für das Denken und Sprechen seiner - keineswegs etwa nur fiktiv - freien und mündigen Bürger völlig aus. Es begründet ferner ein fundamentales Interesse des gesamten Volkes an einer wirklich freiheitlich verfaßten und ausreichend auf den Volkswillen abgestützten, d. h. an einer nicht medial-
    oligarchischen Struktur der Öffentlichkeit - als institutioneller Garantie einer wirklich uneingeschränkten Denk- und Sprachfreiheit, d. h. Geistesfreiheit.

    Eine solche haben wir in der Bundesrepublik nach meiner Einschätzung heute in wichtigen Punkten der öffentlichen Angelegenheiten nicht mehr; die Lage ist im übrigen in anderen an sich demokratisch verfaßten Ländern, einschließlich etwa der USA, ähnlich. Aus diesem Grunde - nicht etwa aus Gleichgültigkeit gegenüber den angesprochenen Problemen einer praxisorientierten,gegenwarts-nahen Sprachpflege - ist es m. E. nötig, die ungeplante, unreglementierte (und insoweit 'natürlich' zu nennende) Sprache konsequent und vorrangig als Element der Gewaltenteilung zu behandeln.

    Sprachpflege darf, anders gesagt, niemals mit politisch dominanter Sprachpolitik gleichsetzbar oder zu ihrer ideologischen Rechtfertigung mißbrauchbar werden. Sie kann deshalb m. E. unter Erwachsenen nur freiwillig
    und aufgrund von Vereinbarungen und Überzeugungsaktionen der daran kulturell Interessierten stattfinden. Da-
    bei steht auch Fachleuten und Gebildeten und erst recht Nichtfachleuten und Nichtgebildeten m. E. keinesfalls irgendeine Art natürlichen Rechts auf geistige Beherrschung anderer zu. Wichtiger als alles andere erscheint mir unter heutigen Umständen die verfassungsgemäße Wahrung der Meinungs- und der mit ihr verbundenen Sprachfreiheit (Art. 5 GG). Die berechtigten Interessen an einer Wahrung der Sprachtradition und die vielfältigen anderen Probleme einer Sprachpflege lassen sich m. E. in diesen Handlungsrahmen immer gut einordnen, selbst bei einer geistig trivialen Oberflächenstruktur der Kultur, wie wir sie in unserer Gegenwart nicht selten beobachten können.

    Die Suche muß sich m. E. gegenwärtig daher auf einen konstruktiven und verfassungsverträglichen Ausweg zur Lösung heute aktueller Rechtschreibungs- und anderer Sprachanwendungsprobleme richten. Insbesondere ein Ausweg aus dem derzeit ad absurdum geführten, lächerlichen, illegitimen, obrigkeitsstaatlichen Recht- schreibungsoktroi - wird gesucht. Er könnte vielleicht in einer , wie mir scheint, verfassungsrechtlich auch in der deutschen Bundesrepublik durchaus möglichen Sprachschutzgesetzgebung liegen.
    Diskutable Vorlagen dafür liefern unsere Nachbarländer Frankreich und Polen. Das Schutzobjekt müßte aller-
    dings die 'natürliche', durch politische oder sonstige Sprachregelungen unreglementierte, traditionelle deut-
    sche Kultur- und Umgangssprache sein; sonst liefe alles ja fast zwangsläufig auf eine potenzierte Form verfas-
    sungsmässig unzulässiger Sprachregelung hinaus. In diesem Sinne bedarf es einer rein negativen Sprachschutzgesetzgebung, die die 'natürliche', d. h. politisch nicht reglementierte Sprache konsequent als Element auch einer politischen Freiheitssicherung und Gewaltenteilung betrachtet. Um den auch insoweit weiterhin sinnvollen bundesdeutschen Kulturföde- ralismus nicht außer Kraft zu setzen, bedürfte es außer-
    dem m. E. einer auf der Basis reiner Freiwilligkeit gebildeten, bundesweit agierenden, überparteilichen und auch sonst sprach-politisch wirkungsvoll neutralisierten Beratungsinstitution für alle Probleme der Anwendung der deutschen Schrift- und Sprechsprache.

    Hier habe ich allerdings selbst noch einige konkrete, praktisch-konstruktive Bedenken - angesichts einer bundesdeutschen politischen Landschaft, in der immer wieder zu beobachten ist, wie Akteure und Aktionszentren, die sich schätzungsweise für nicht viel mehr als real 20 % der Bevölkerung wirklich inhaltlich zur Wortführung berechtigt fühlen dürften, im politischen Alltagsleben aber noch sehr viel kleinere Gruppen von 'tonangebenden' Politikern, Medienverantwortlichen, unterstützenden Wissenschaftlern oder anderen 'zeitgemäß Kulturschaffenden' umfassen, glauben, sich als 'die Demokratie', 'das Volk' oder 'die Gesellschaft' deklarieren zu dürfen. Es müßte, so meine ich, unbedingt verhindert werden, daß sie sich über das ihnen proportional gewiß zustehende, allerdings begrenzte politische Gewicht hinaus in der partei-, verbands- und medienpolitisch üblich gewordenen Weise einer solcher Beratungsinstitution bemächtigen könnten.

    Zu den hier vertretenen Auffassungen finden sich für den interessierten Leser weitergehende Begründungen in:

    http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Scriptorium/S18.htm
    und:
    http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/Aktion.htm

    Christian Gizewski

    Europäische Medientagung - "Europa im Gespräch"

    Am 1. September 2000 fand an der FernUniversität Hagen die Europäische Medientagung statt. Thema: "EUROPA IM GESPRÄCH". Diese internationale Veranstaltung zu Bildungsmedien für die zeitgeschichtliche Erwachsenenbildung wurde von der Projektgruppe EUROMEDIA im Sokrates-Programm der Europäischen Kommission, von der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. (GPI), der FernUniversität Hagen und der Westfälischen Gesellschaft für Weiterbildung e.V. durchgeführt.
    Neben hochinteressanten Vorträgen und Diskussionsforen war die Verleihung der Comenius-Medaille und der Euro-Comenius-Medaille der Gesellschaft für Pädagogik und Information für herausragende Bildungsmedien ein wesentlicher Höhepunkt des Symposiums.

    Am 1. September 2000 erhielten Verlage und Hersteller diese bedeutende Auszeichnung für die Entwicklung hervorragender CD-ROM bzw. Videofilme im Großen Senatssaal der FernUniversität Hagen aus den Händen des Rektors der FernUniversität, Herrn Univ.-Prof. Dr. Ing. Helmut Hoyer, des Vorsitzenden des Vorstands der GPI, Herrn Univ.- Prof. Dr. Dr. Gerhard E. Ortner und von VertrerInnen der Stadt Hagen und des Europäischen Parlaments.

    - Comenius-Medaillen,
    - GPI-Preise und
    - GPI-Auszeichnungen   sind Ehrenpreise und in der Regel nicht mit einer finanziellen Zuwendung verbunden.

    Mit der Stiftung dieser Preises hat die GPI im vierten Jahrzehnt ihres Wirkens weitere Impulse für Aktivitäten auf dem Gebiet von Multimedia, Bildungstechnologie und Medienpädagogik ausgelöst. Gegenwärtig werden folgende GPI-Ehrungen vergeben:·

    Comenius-Medaille
    als Bildungsmedienpreis der GPI für die Entwicklung hervorragender Bildungsmedien, insbesondere Filme, Videos, Computersoftware sowie multimediale Systeme.

    Euro - Comenius-Medaille
    als Bildungsmedienpreis der GPI für die Entwicklung hervorragender Bildungsmedien für die zeitgeschichtliche Erwachsenenbildung in Europa, insbesondere für Videos, Computersoftware sowie multimediale Systeme.

    Comenius - Gütesiegel
    als Anerkennung der GPI für die Entwicklung exemplarischer Bildungsmedien, insbesondere didaktische Multimedia-Software.

    Mehr Informationen: http://www.gpi-online.de
     
     

    „Die Verschiedenheit von Kulturen und das Sprachproblem“...

    ...lautet das Thema eines am 13. und 14. Oktober 2000 von der Leibniz-Sozietät (europa dokumentaro berich-
    tete in der Ausgabe 14) veranstalteten Kolloquiums.
    Das Kolloquium findet statt im Lessing-Saal der Staatsbibliothek, Berlin, Unter den Linden 8.  Beginn ist Freitag, 13. Oktober, 9:00 Uhr.
    Der Europa Klub wurde eingeladen, an dieser hoch interessanten Veranstaltung teilzunehmen und hat die Einladung mit großer Freude angenommen, um an den beiden Tagen etwa 20 hochinteressanten Beiträgen folgen zu dürfen.

    In dieses Kolloquium hat die Gesellschaft für sprachgrenzübergreifende europäische Verständigung (Europa Klub) e. V. Ihre diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung eingebettet. Sie findet statt am Freitag, 13. Oktober 2000, 18:30 Uhr. Treffpunkt: Lessing-Saal, Staatsbibliothek, Berlin, Unter den Linden 8.
     
     

    Neue Nachrichtenverteiler und zugleich Diskussionsforen eingerichtet

    für den Europa Klub
    europaklub@kbx7.de
    Anmeldung bitte bei:http://www.kbx7.de/list?enter=europaklub
    für die Gesellschaft für Kybernetik
    kybernetik@kbx7.de
    Anmeldung bitte unter: http://www.kbx7.de/list?enter=kybernetik

    Internetadressen

    Europa Klub
    http://www.europaklub.de

    europa dokumentaro
    www.europa-dokumentaro.de

    kybernetiknet
    www.kybernetiknet.de
     

    Auszüge aus dem

    Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
    der Gesellschaft für Kybernetik (früher:Institut für Kybernetik Berlin e.V./GKK)

    vom 31. August 2000 an der FernUniversität zu Hagen

    (die vollständige Fassung wurde im Kybernetik-Nachrichtenverteiler veröffentlicht)

    TOP 3

    Das Protokoll vom 27.11.1999 wird ohne Änderung einstimmig genehmigt.

    TOP 4

    Der stv. Direktor des IfK e.V. Prof. on. Dr. Piotrowski berichtet über die Aktivitäten des Vereins im Berichtsjahr. (Auch dieser Bericht wurde im Kybernetik-Nachrichtenverteiler veröffentlicht)

    TOP 5

    Der stv. Direktor gibt den Kassenbericht,...Er verliest auch den Bericht der Kassenprüfer , Barandowská-
    Frank und T. Marjanovic, die die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung feststellten und Frau Ehmke für die Führung der Konten danken.

    TOP 6

    Zum Bericht stellt Prof. Dr. Frank richtig, daß eine Verschmelzung von TAKIS und AIC, wie im Bericht behauptet nicht stattgefunden hat. Vielmehr muß vor einem solchen Vorgang erst die Auflösung der AIC abgewartet werden. Dies ist noch nicht geschehen.

    TOP 7

    Dem Antrag von Prof. Lehnert auf Entlastung des Vorstand wird einstimmig entsprochen.

    TOP 8

    Die Mitglieder des bisherigen amtierenden Institutsrats, Dr. V. Barandowská-Frank, Prof. Dr. H. Frank, Prof. Dr. R. Gunzenhäuser, Prof. Dr. U. Lehnert, T.F. Marjanovic, Prof. Dr. H. Stachowiak, werden einstimmig für das Jahr 2001 wiedergewählt.

    TOP 9

    Die bisherigen Kassenprüfer, Dr. Barandowská-Frank und T.F. Marjanovic, werden für das Jahr 2000 ohne Gegenstimmen wiedergewählt.

    TOP 10

    10.1 Nach kurzer Diskussion stimmt die Versammlung dem Vorschlag einer Änderung des Vereinsnamens in „Gesellschaft für Kybernetik, vormals Institut für Kybernetik Berlin e.V./ Gesellschaft für Kommunikations-
    kybernetik“ zu. Falls inzwischen der Name der alten Deutschen Gesellschaft für Kybernetik frei geworden ist, wird überlegt die obige Bezeichnung um das Wort  “Deutsche ...“ zu ergänzen.

    10.2 Die GPI teilt mit, daß das IfK e.V. nicht mehr als selbständige Sektion der GPI aus vereinsrechtlichen Gründen fungieren kann.

    10.3 Der Vorstand wird einstimmig beauftragt einen Kooperationsvertrag mit der GPI abzuschließen.

    10.4 ...Um den weiteren Bezug von GrKG zu ermöglichen beschließt die Versammlung daher eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages auf DM 75,- im Jahr, verbunden mit dem kostenlosen Angebot die Literatur-
    verzeichnisse der Mitglieder sowie Zusammenfassungen von Publikationen im Internet zu veröffentlichen. Die Zusammenfassungen sind von den Autoren selbst zu erstellen und zusammen mit ca. fünf, den Inhalt gut repräsentierenden, Deskriptoren  zur Verfügung zu stellen.

    10.5 Bisherige Erfahrungen und künftige Entwicklungen lassen es als sinnvoll erscheinen, das Statut des Wiener-Schmidt-Preises zu modifizieren...Diesem Gremium sollen angehören die Vorstands-mitglieder Prof. Dr. Dr. Ortner und Prof. Dr. Lehnert als Vertreter der GPI, Prof. Dr. Piotrowski als Vorstandsmitglied der GfK (Gesellschaft  für Kybernetik), Prof.  Dr. Frank als Mitglied der bisherigen Jury sowie die bisherigen Preisträger, die Professoren Weltner, Lánský und Lehnert....Der sich ergebende Entwurf wird dann den Mitgliederversammlungen  beider Vereine zur Verabschiedung vorgelegt.

    TOP 12

    Am 10. und 11. November 2000 ist im Berliner Harnack-Haus ein Werkstattgespräch über die Kybernetik in der früheren DDR und im östlichen Europa vorgesehen.

    TOP 13

    Prof. Frank schlägt die Möglichkeit einer Doppelmitgliedschaft mit Vereinigungen vor, die die Zeitschrift GrKG als Mitgliederorgan nutzen. Die Mitglieder verzichten auf die Lieferung der GrKG, der den vollen Mitgliedsbeitrag einziehende Verein zahlt an den anderen Verein DM 25,- für dieses Mitglied, welches volle Mitgliedsrechte hat und nur auf die dann doppelte Lieferung der GrKG verzichtet. Für TAKIS hat der Vorstand bereits einer solchen Lösung zugestimmt. Prof. Piotrowski wird Verhandlungen mit den anderen in Betracht kommenden Vereinen aufnehmen.

    Paderborn, am 2. Sept. 2000

    Günter Lobin


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